Unerhörte Dokumente

1979 hörte der Musiker Thomas Gundermann zum ersten Mal auf dem Djemaa Fna in Marrakech den durchdrinegenden Ton der Schalmei, die dort von der mystischen Bruderschaft der Aissaoua gespielt wird. Dieses Instrument zog ihn so sehr in seinen Ban, dass er weiter drinnen im Souk gleich seine erste Schalmei kaufte. Natürlich jubelten sie ihm ein billiges Ding unter. “Keinen gescheiten Ton” brachte er da heraus. Aber er gab nicht auf. Wieder zu Hause entdeckte er eine Verwandte des Instruments: die altdeutsche Sackpfeife. Mit ihr reist er nun seit 25 Jahren durch die Welt. Ganz in der Tradition der fahrenden Spielleute, die im Mittelalter schon bis tief in den Orient vordrangen. Improvisation, sagt Gundermann, das ist die Königsdisziplin in der Musik. Eine universelle Sprache, die zu sprechen ihm nicht mehr schwer fällt. Von seinen Reisen ist ihm ihr Vokabular und ihre Grammatik vertraut.

2006 begegnete er einem weiteren Reisenden: dem Autor Andreas Kirchgäßner, der stets mit einem Rekorder unterwegs ist. Kirchgäßner aber hatte das Problem aller Reporter: Sobald er sein Mikrophon in der Hand hielt, antworteten die Befragten nur noch befangen, riefen ihm Kinder und Erwachsene pausenlos etwas zu, um auf die Aufnahme zu kommen, hofften Musiker auf Veröffentlichung. Und alle wollten ein Honorar von ihm. Entsprechend unbefriedigend waren die akustischen Ergebnisse

Thomas Gundermann und Andreas Kirchgäßner taten sich zusammen und reisten gezielt zu zwei Bruderschaften nach Marokko, zu den Trancemusikern der Gnawa und der Aissaoua. Gundermann verwickelte die Musiker in eine Art musikalisches Gespräch, lenkte sie ab von Kirchgäßners Mikro. So entstanden sehr intime Aufnahmen, die Kirchgäßner wiederum für seine literarischen Texte nutzen konnte.

Neben der Veröffentlichung der Ergebnisse dieser Zusammenarbeit auf CD’s, im Hörfunk und in Zeitungsbeiträgen haben Gundermann und Kirchgäßner begonnen, in einer Symbiose von O-Tönen, musikalischen Auftritten und literarischen Texten die Begegnung mit den marokkanischen Trancemusikern in öffentlichen Veranstaltungen zu dokumentieren.

Die Veranstaltungen

“Die sieben Farben der Nacht”

erzählt von einer “Lila”, einer Trancenacht der Gnawa, an der Gundermann und Kirchgäßner teilgenommen haben, in

“Das Haus der Schlangen”

berichten sie von einer denkwürdigen Begegnung ganz neuer Art auf dem Djemaa Fna: Das Angebot an die musizierenden Schlangenbeschwörer der Aissaoua, mit Gundermann zu improvisieren, wächst sich zu einem echten Abenteuer aus.

Wenn Sie Interesse haben, eine dieser Veranstaltungen zu buchen oder eine CD bestellen möchten, wenden Sie sich bitte an:

Thomas Gundermann Laimer Strasse 37 80639 München 089/17095290 tom_gun@web.de www.scarazula.de

Back to Main Menue

und/oder

Andreas Kirchgäßner Am Brückle 13 79291 Merdingen 07668/7940 kirchi@aol.com www.andreas-kirchg aessner.de